„Die Verdrängung ärgert mich“

Man hat offenbar die wirtschaftlichen Interessen höher gewichtet als den Schutz des Staatsgebiets vor Leuten mit geheimdienstlichem Hintergrund. Ich kann belegen, dass in der Bundespolizei solche Abwägungen gemacht wurden: Nützt es wirtschaftlich mehr, wenn die Stasi-Mitarbeiter in die Schweiz kommen und das Land für ihre Geschäfte missbrauchen, als dass es schadet?

Interview mit Ricardo Tarli  (Bieler Tagblatt, 21.03.15)

„Dieses Buch ist brisant“

Die Schweiz diente dem berüchtigten Geheimdienst der DDR als Operationsbasis  für  mafiöse Machenschaften wie Technologieschmuggel, illegale Devisengeschäfte, Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Waffenhandel. Dabei konnten sich die ostdeutschen Agenten auf ein Netz williger Helfer stützen.

Bislang unveröffentlichte Geheimakten belegen, dass der Schweizer Staatsschutz nur wenig unternahm, die heimlichen Stasi-Aktivitäten in der Schweiz wirksam zu unterbinden.

Die Schweiz war keineswegs das kompromisslos antikommunistische Bollwerk, als dass sie während des Kalten Krieges bezeichnet wurde. Der Geheimdienst der DDR knüpfte in dem neutralen Land ein enges Netzwerk, in das Schweizer Unternehmen, Banken und bürgerliche Politiker verstrickt waren. Das Buch schildert anhand zahlreicher Fälle die dunklen Machenschaften ostdeutscher Agenten in der Schweiz.

Dieses Buch ist brisant. Ricardo Tarli weist aufgrund akribischer Recherchen nach, dass zwischen der DDR und der Schweiz Geschäftsbeziehungen bestanden, von denen wir bisher nichts – oder sehr wenig – wussten.
(Lukas Hartmann)

Das Buch ist ab März 2015 im Handel erhältlich